1.Es ist eine Sache, für das Werk des Herrn zu geben. Es ist eine andere, aufopferungsvoll zu geben. Worin besteht der Unterschied und warum ist er so wichtig?
Der Unterschied zwischen „für das Werk des Herrn zu geben“ und „aufopferungsvoll zu geben“ liegt in der Tiefe und Qualität des Gebens, insbesondere in der Absicht und dem Ausmaß des persönlichen Opfers.
Für das Werk des Herrn geben: Dies bezieht sich allgemein darauf, finanzielle oder andere materielle Mittel für religiöse Zwecke oder Gemeindearbeit zur Verfügung zu stellen. Es kann regelmäßig, großzügig und mit gutem Herzen geschehen, aber es bedeutet nicht notwendigerweise, dass es eine tiefe persönliche Opferbereitschaft beinhaltet. Das Geben mag aus einem Überfluss geschehen, der nicht unbedingt mit einem bedeutenden Verzicht verbunden ist.
Aufopferungsvoll geben: Dies geht weit über das gewöhnliche Geben hinaus. Aufopferung bedeutet, dass man gibt, obwohl es einen echten persönlichen Verzicht oder eine Schwierigkeit bedeutet. Es beinhaltet, dass man möglicherweise auf etwas Wesentliches verzichtet, um zu geben, sei es Zeit, Geld oder andere Ressourcen. Dieses Geben spiegelt eine tiefere Hingabe und einen intensiveren Glauben wider, da man bereit ist, persönliche Bedürfnisse und Wünsche für das größere Wohl oder für den Glauben zu opfern.
Warum ist der Unterschied so wichtig?
Der Unterschied ist wichtig, weil das aufopferungsvolle Geben ein tieferes Maß an Glauben und Hingabe an Gott und seine Sache ausdrückt. Es zeigt, dass man bereit ist, über das normale Maß hinauszugehen und das Wohl der Gemeinschaft oder der Glaubenssache über die eigenen Bedürfnisse zu stellen. In vielen religiösen Lehren wird aufopferungsvoller Einsatz als eine Tugend betrachtet, die ein höheres Maß an spiritueller Reife und Vertrauen in Gott widerspiegelt. Es ist ein Akt des Glaubens, der nicht nur den eigenen Charakter formt, sondern auch das Werk des Herrn in besonderer Weise unterstützt, da es von Herzen kommt und mit einem großen Maß an Selbstlosigkeit verbunden ist.
2.Warum hat Gott die Verfolgung seines Volkes durch die Jahrhunderte und in der heutigen Welt nicht verhindert? Wie hilft uns das Motiv des Großen Kampfes in gewisser Weise zu verstehen, warum es Verfolgung gibt?
Die Frage, warum Gott die Verfolgung seines Volkes durch die Jahrhunderte und in der heutigen Welt nicht verhindert hat, ist tiefgründig und komplex, berührt sie doch die Themen der Theodizee, des freien Willens und des großen kosmischen Konflikts zwischen Gut und Böse.
Freier Wille und das Vorhandensein des Bösen
Gott hat den Menschen den freien Willen gegeben, das heißt, die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen. Dies schließt auch die Möglichkeit ein, sich gegen Gott und seine Prinzipien zu stellen. Verfolgung ist oft ein Ergebnis davon, dass Menschen, die sich gegen Gott wenden, diejenigen verfolgen, die ihm treu bleiben. In dieser Welt, in der das Böse gegen das Gute kämpft, sind Verfolgung und Leid Teil der Realität, die aus der Freiheit entsteht, die Gott den Menschen gewährt hat.
Der Große Kampf als Erklärungsmuster
Das Motiv des „Großen Kampfes“ (oder „Großen Konflikts“) hilft, das Vorhandensein von Verfolgung zu verstehen, indem es die Weltgeschichte als Teil eines kosmischen Konflikts zwischen Christus und Satan, zwischen Gut und Böse, beschreibt. In diesem Bild ist die Erde das Schlachtfeld, auf dem sich dieser Konflikt entfaltet. Verfolgung ist eine Manifestation dieses Kampfes, in dem Satan versucht, Gottes Volk zu unterdrücken und zu zerstören, während Gott in seiner Weisheit und Allmacht durch solche Prüfungen den Glauben und die Treue seiner Nachfolger stärkt.
Gottes Souveränität und Ziel
Obwohl Gott Verfolgung zulässt, hat er die Kontrolle über die Gesamtsituation. In der Bibel gibt es viele Beispiele, in denen Verfolgung letztlich zum Segen für Gottes Volk geführt hat, sei es durch die Stärkung des Glaubens, die Verbreitung des Evangeliums oder die Offenbarung von Gottes Macht und Gnade. Das Leid und die Verfolgung, die sein Volk erträgt, sind nicht bedeutungslos; sie haben einen Platz in Gottes größerem Plan zur Erlösung und Läuterung.
Zeugnis und Glaubensstärke
Verfolgung kann auch dazu dienen, den Glauben des Einzelnen und der Gemeinschaft zu prüfen und zu stärken. Diejenigen, die Verfolgung erleiden, geben oft ein starkes Zeugnis ihres Glaubens, das andere inspiriert und ermutigt. Die Standhaftigkeit der Verfolgten zeigt die Kraft des Glaubens und kann andere dazu bringen, sich ebenfalls Gott zuzuwenden.
Hoffnung auf das zukünftige Reich
Das Motiv des Großen Kampfes erinnert daran, dass diese Welt nicht das Endziel ist und dass das Leiden und die Verfolgung dieser Zeit vergänglich sind. Es gibt die Hoffnung auf ein zukünftiges Reich Gottes, in dem Gerechtigkeit, Frieden und Liebe herrschen werden. Diese Hoffnung kann den Gläubigen helfen, Verfolgung zu ertragen, in dem Wissen, dass Gott letztlich den Sieg davontragen wird.
Zusammengefasst erlaubt der Große Kampf eine Perspektive, in der Verfolgung nicht sinnlos ist, sondern Teil eines größeren Plans, in dem das Gute letztlich triumphiert. Die Existenz von Verfolgung und Leid ruft die Gläubigen dazu auf, fest im Glauben zu stehen, die Hoffnung auf Gottes letztendlichen Sieg zu bewahren und in der Zwischenzeit ein lebendiges Zeugnis für ihren Glauben zu geben.
3.Welche Zeichen der Wiederkunft Christi fallen euch in der heutigen Welt besonders auf?
Die Frage nach den Zeichen der Wiederkunft Christi ist eine, die in vielen christlichen Traditionen intensiv diskutiert wird. Es gibt eine Reihe von biblischen Prophezeiungen, die von Gläubigen als Hinweise auf die bevorstehende Wiederkunft Christi betrachtet werden. Hier sind einige der Zeichen, die in der heutigen Welt besonders hervorgehoben werden:
Zunahme von Naturkatastrophen
In der Bibel wird von „Erdbeben, Hungersnöten und Seuchen“ als Zeichen der letzten Tage gesprochen (Matthäus 24:7). In der heutigen Zeit gibt es Berichte über eine Zunahme und Intensivierung von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Wirbelstürmen und Bränden. Viele Gläubige sehen in diesen Ereignissen eine Bestätigung der biblischen Vorhersagen.
Moralischer und sozialer Zerfall
In 2. Timotheus 3:1-5 wird beschrieben, dass die letzten Tage von zunehmender Bosheit, Selbstsucht, Materialismus, und Verachtung für das Heilige gekennzeichnet sein werden. Viele Menschen sehen in der heutigen Gesellschaft eine Abnahme von moralischen Werten, zunehmende Gewalt, Korruption, und das Wachstum von Unglauben und Gottlosigkeit als Erfüllung dieser Prophezeiung.
Verfolgung der Gläubigen
Jesus sagte voraus, dass seine Nachfolger in den letzten Tagen Verfolgung erleiden würden (Matthäus 24:9-10). In vielen Teilen der Welt erleben Christen heute Diskriminierung, Verfolgung und sogar Märtyrertum aufgrund ihres Glaubens. Diese anhaltende Verfolgung wird oft als ein Zeichen für die bevorstehende Wiederkunft Christi angesehen.
Globalisierung und technologische Entwicklungen
Die Bibel spricht von der Möglichkeit, dass das Evangelium der ganzen Welt verkündet wird, bevor das Ende kommt (Matthäus 24:14). Die heutige Globalisierung und die Fortschritte in der Kommunikationstechnologie ermöglichen es, das Evangelium schneller und weiter zu verbreiten als jemals zuvor. Diese Entwicklungen werden von vielen als Erfüllung dieses Zeichens betrachtet.
Weltweite Unruhen und Kriege
Jesus warnte auch vor „Kriegen und Kriegsgerüchten“ (Matthäus 24:6) als Anzeichen für das Ende. Die anhaltenden Konflikte, Terrorismus, politische Instabilität und die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen in der heutigen Welt könnten als Erfüllung dieser Prophezeiungen gesehen werden.
Israel und der Nahe Osten
Die Rolle Israels in der biblischen Prophezeiung ist für viele Gläubige ein zentrales Zeichen. Die Wiederherstellung Israels als Nation im Jahr 1948 und die fortwährenden Konflikte im Nahen Osten werden oft als Erfüllung biblischer Prophezeiungen gesehen, die die Wiederkunft Christi ankündigen.
Zunahme von falschen Propheten und Irrlehren
In Matthäus 24:24 wird vor falschen Propheten und falschen Christussen gewarnt, die in den letzten Tagen viele verführen werden. In der heutigen Zeit gibt es viele unterschiedliche religiöse Bewegungen, Kulte und Lehren, die von der traditionellen christlichen Lehre abweichen und Verwirrung stiften. Dies wird oft als Erfüllung dieses Zeichens interpretiert.
Verbreitung des Evangeliums
Ein weiteres wichtiges Zeichen ist die globale Verkündigung des Evangeliums (Matthäus 24:14). Dank der modernen Technologie und Missionseinsätze erreicht das Evangelium heute nahezu jeden Winkel der Erde. Diese weltweite Ausbreitung wird von vielen als ein Schlüsselzeichen für die bevorstehende Wiederkunft Christi angesehen.
Diese Zeichen werden von vielen Gläubigen als Hinweise darauf interpretiert, dass die Wiederkunft Christi nahe sein könnte. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass Jesus selbst sagte, dass „niemand den Tag oder die Stunde kennt“ (Matthäus 24:36). Christen sind daher aufgerufen, wachsam und vorbereitet zu sein, ohne sich in Spekulationen zu verlieren.
4.Denke über den Zustand der Toten nach und darüber, dass die Toten schlafen, bis Christus zurückkehrt. Menschen schließen ihre Augen im Tod, und was ist das nächste, das sie wissen? Wie hilft uns diese Vorstellung zu verstehen, dass für jede einzelne Person die Wiederkunft Christi immer sehr nahe ist?
Die Vorstellung, dass die Toten schlafen, bis Christus zurückkehrt, bietet eine tiefgreifende Perspektive auf den Tod und die Wiederkunft Christi. Wenn ein Mensch stirbt, schließt er seine Augen im Tod und ist sich der Zeit, die vergeht, nicht bewusst. Für ihn gibt es kein Empfinden von Tagen, Jahren oder Jahrhunderten, die zwischen seinem Tod und der Wiederkunft Christi vergehen könnten. Das nächste, das er nach dem Tod wahrnimmt, ist das Erwachen bei der Rückkehr Christi.
Diese Idee hilft uns zu verstehen, dass für jeden Menschen individuell die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorsteht. Unabhängig davon, wie viel Zeit objektiv verstreicht, erleben die Verstorbenen den Moment der Wiederkunft als das nächste Ereignis nach ihrem Tod. Für sie scheint es, als sei die Wiederkunft Christi direkt auf ihren Tod gefolgt, da sie die Zeit des Schlafes im Grab nicht wahrnehmen.
Diese Perspektive betont, dass die Wiederkunft Christi für jeden Menschen persönlich sehr nahe ist, da der Tod und das darauffolgende Erwachen in der Auferstehung praktisch miteinander verbunden sind. Dies kann Trost spenden und die Dringlichkeit betonen, ein Leben im Glauben und in der Vorfreude auf die Wiederkunft Christi zu führen.