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11.4 „Schick sie weg!“
Vorurteile überwinden: Eine zeitlose Lektion für die Stadtmisson
Der Abschnitt „Schick sie weg!“ mahnt uns dazu, die Fehler der Vergangenheit zu erkennen und zu überwinden, die das Volk Gottes zurzeit Christi daran hinderten, die Hoffnung auf den Messias in unerreichte Gebiete wie Tyrus und Sidon zu bringen. Nationalismus, Stolz und Vorurteile führten dazu, dass das Volk blind für die Sehnsucht nach Hoffnung in den Herzen derer wurde, die ihnen scheinbar fremd waren. Heute, in unseren Städten, gibt es weiterhin diverse Bevölkerungsgruppen, die nach der „seligen Hoffnung“ des Evangeliums suchen.
Lies Apostelgeschichte 10,9–16.28.34–35. Wie würdest du die ­Lektion, die der Heilige Geist hier erteilt, zusammenfassen?
Die Lektion, die der Heilige Geist in den beschriebenen Ereignissen in Apostelgeschichte 10 erteilt, kann wie folgt zusammengefasst werden:
  1. Grenzen der Reinheit und Gemeinschaft werden aufgehoben:
    • Petrus hat eine Vision, in der ihm unreine Tiere gezeigt werden, die traditionell von Juden vermieden wurden.
    • Die Aufforderung, diese Tiere zu schlachten und zu essen, symbolisiert die Aufhebung der rituellen Reinheitsgesetze.
  2. Gottes Akzeptanz aller Menschen:
    • Die Vision verdeutlicht, dass Gott keine bestimmte Gruppe von Menschen bevorzugt oder als unrein ansieht.
    • Die Botschaft, dass, was Gott für rein erklärt hat, nicht als unrein betrachtet werden sollte, betont Gottes Akzeptanz aller Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft.
  3. Gleichheit vor Gott:
    • Petrus wird gelehrt, dass er keinen Menschen aufgrund seiner Herkunft als unrein betrachten soll.
    • Die Erfahrung unterstreicht die Gleichheit aller Menschen vor Gott und die Unzulässigkeit von Vorurteilen oder Diskriminierung aufgrund ethnischer Unterschiede.
  4. Erweiterung der Gemeinschaft:
    • Petrus wird ermutigt, das Haus des römischen Hauptmanns Kornelius zu betreten, obwohl es für Juden üblich war, das Haus von Nichtjuden zu meiden.
    • Dies markiert eine Erweiterung der Gemeinschaft und zeigt, dass das Evangelium für alle Menschen zugänglich ist.
  5. Betonung des Glaubens und der Ehrfurcht:
    • In Apostelgeschichte 10,34-35 betont Petrus, dass Gottes Akzeptanz nicht von äußeren Merkmalen abhängt, sondern von Ehrfurcht vor Gott und einem Leben in Übereinstimmung mit seinem Willen.
Insgesamt lehrt der Heilige Geist Petrus die Universalität des Evangeliums, die Gleichheit aller Menschen vor Gott und die Aufhebung traditioneller Barrieren für die Gemeinschaft im Lichte des Glaubens an Jesus Christus. Diese Lektion ebnet den Weg für eine erweiterte Verkündigung des Evangeliums an alle Völker.
Die Interaktion von Jesus mit der Mutter in Tyrus und Sidon, die als Heidin und Kanaaniterin beschrieben wird, unterstreicht ähnliche Lektionen. Die Jünger lernten, dass Gottes Liebe und Hoffnung für alle Menschen gelten, unabhängig von ihrer ethnischen oder kulturellen Herkunft. Diese Lehren sind eng mit der Vision von Petrus verbunden und betonen die Wichtigkeit, Vorurteile und Engstirnigkeit zu überwinden, um Gottes Missionsaufruf in den Städten zu erfüllen.
Für uns heute sind die Fragen nach unseren eigenen Vorurteilen und Begrenzungen von entscheidender Bedeutung. Welche Vorurteile hindern uns daran, die Bedürfnisse der Stadtbewohner zu sehen? Welche Gelegenheiten hat Gott uns in den Städten gegeben, um unser Missionsverständnis zu erweitern? Diese Fragen fordern uns dazu auf, uns ehrlich mit unserem eigenen Nationalismus, unserer Bigotterie und unserem geistlichen Stolz auseinanderzusetzen. Wie Jesus seine Jünger geduldig lehrte, können auch wir durch den Heiligen Geist die Fähigkeit entwickeln, unsere Vorurteile zu überwinden und unseren Missionsauftrag in den Städten zu erfüllen.
Lies Galater 2,11–13. Was soll uns das darüber lehren, wie schwer es sein kann, sich von den Vorurteilen zu befreien, die uns von Kindheit an beigebracht wurden?
„Als aber Kephas nach Antiochien kam, trat ich ihm ins Angesicht, weil er zu verurteilen war. Denn vor gewissen Leuten, die von Jakobus kamen, hatte er sich zurückgezogen und aß mit den Heiden. Als sie aber kamen, entzog er sich und sonderte sich ab, weil er die aus den Heiden fürchtete. Und die übrigen Juden heuchelten mit ihm, so dass auch Barnabas durch ihre Heuchelei mit fortriß. Als ich aber sah, daß sie nicht richtig wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas vor allen: Wenn du, der du Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum nötigst du die Heiden, jüdisch zu leben?“ Galater 2,11–13
Diese Verse berichten von einer Situation, in der der Apostel Petrus (Kephas) von seinem Verhalten im Umgang mit Nichtjuden konfrontiert wird. Petrus zog sich von den Nichtjuden zurück, als bestimmte Leute aus der Gruppe von Jakobus (dem Bruder Jesu) kamen, aus Angst oder Furcht vor denjenigen, die die Trennung zwischen Juden und Nichtjuden beibehalten wollten.
Die Lektion, die wir aus diesem Vorfall lernen können, zeigt, wie schwer es sein kann, sich von den Vorurteilen zu befreien, die uns von Kindheit an beigebracht wurden. Petrus, obwohl er ein Apostel war, ließ sich von kulturellen und ethnischen Vorurteilen beeinflussen. Er wich von der Wahrheit des Evangeliums ab und führte andere, einschließlich Barnabas, mit sich.
Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass selbst Menschen, die in der Nachfolge Jesu stehen, mit den Herausforderungen konfrontiert sein können, Vorurteile und eingewurzelte kulturelle Überzeugungen zu überwinden. Es zeigt, wie wichtig es ist, sich ständig daran zu erinnern, dass das Evangelium alle Menschen ohne Ansehen der Person erreicht und dass unsere Lebensweise und Interaktionen im Einklang mit dieser Wahrheit stehen sollten.
Die Befreiung von Vorurteilen erfordert oft Mut, Selbstreflexion und die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen. Diese Bibelstelle erinnert uns daran, dass niemand immun gegen Vorurteile ist, und ermutigt uns, uns kontinuierlich auf die Wahrheit des Evangeliums auszurichten, die alle Menschen zu einer vereinten Gemeinschaft in Christus aufruft.

Die Verbindung mit unserem Alltagsleben und Glauben ist äußerst relevant und herausfordernd:
  1. Erkennen und Überwinden von Vorurteilen: Die beschriebenen Ereignisse in Galater 2,11–13 verdeutlichen, wie schwer es sein kann, sich von den Vorurteilen zu befreien, die uns von Kindheit an beigebracht wurden. Im Alltag begegnen wir oft Vorurteilen gegenüber Menschen, die anders sind als wir – sei es aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Kultur, ihrer Religion oder anderer Unterschiede. Diese Vorurteile können uns daran hindern, die Einheit und Liebe zu leben, zu der uns das Evangelium aufruft. Die Lehre aus diesem Text ermutigt uns, uns ehrlich mit unseren eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen und sie durch die Wahrheit des Evangeliums zu überwinden.
  2. Mut zur Selbstreflexion und Veränderung: Die Reaktion des Apostels Petrus zeigt, dass selbst Menschen in leitenden Positionen in der Gemeinde von Vorurteilen beeinflusst sein können. Diese Erkenntnis ermutigt uns, Mut zur Selbstreflexion zu haben und bereit zu sein, uns zu ändern, wenn wir erkennen, dass wir falsch liegen. Im Alltag sollten wir uns bewusst sein, dass wir alle lernen und wachsen müssen, und offen sein für Korrektur und Veränderung.
  3. Ausrichtung auf die Wahrheit des Evangeliums: Der Text erinnert uns daran, dass unsere Lebensweise und Interaktionen im Einklang mit der Wahrheit des Evangeliums stehen sollten. Im Alltag sollten wir uns bemühen, in unseren Handlungen und Entscheidungen die Liebe und Einheit zu verkörpern, zu der uns das Evangelium aufruft. Dies erfordert eine ständige Ausrichtung auf Christus und seine Lehren.
  4. Einheit in Christus: Letztendlich zeigt dieser Text die Bedeutung der Einheit in Christus. Trotz unserer Unterschiede und Vorurteile sind wir alle berufen, als eine vereinte Gemeinschaft in Christus zu leben. Im Alltag sollten wir danach streben, diese Einheit zu fördern, indem wir Vorurteile überwinden, Liebe zeigen und uns für die Versöhnung und Einheit untereinander einsetzen.
Insgesamt erinnert uns dieser Text daran, dass Vorurteile und Engstirnigkeit ein Hindernis für die Verkündigung des Evangeliums und das Zeugnis der Kirche sein können. Durch Mut zur Selbstreflexion, Veränderung und Ausrichtung auf die Wahrheit des Evangeliums können wir jedoch dazu beitragen, Vorurteile zu überwinden und eine Gemeinschaft der Liebe, Einheit und Versöhnung zu fördern.