12.4 Von Gott verlassen Der Schrei der Verlassenheit: Jesu Tod als Schlüssel zur Erlösung
Lies Markus 15,33–41. Wie lauteten Jesu einzige Worte am Kreuz im Markusevangelium? Was bedeutet Christi Tod letztendlich für uns alle?
In Markus 15,33–41 lesen wir die letzten Worte Jesu am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34). Diese Worte, auch als „Schrei der Verlassenheit“ bekannt, drücken das tiefe Leid und die Isolation aus, die Jesus in diesem Moment erlebte. Jesus zitiert Psalm 22,2, was darauf hindeutet, dass sein Tod nicht nur ein Moment der Verzweiflung ist, sondern die Erfüllung der Heiligen Schrift. Selbst im Moment der größten Dunkelheit ist Gottes Plan im Gange.
Die Bedeutung der Verlassenheit
Der „Schrei der Verlassenheit“ zeigt die tiefste menschliche Erfahrung Jesu: die Trennung von Gott. Dieser Moment steht symbolisch für die Last der Sünden der Welt, die Jesus auf sich genommen hat. In dieser Verlassenheit trägt Jesus das volle Gewicht der Sünde und trennt sich – wenn auch vorübergehend – von der unmittelbaren Gemeinschaft mit dem Vater, um die Menschheit zu erlösen. Seine Verlassenheit ist ein notwendiger Teil des Erlösungswerks, da Jesus an unserer Stelle das Gericht über die Sünde auf sich nimmt.
Die Erfüllung des göttlichen Plans
Obwohl der Tod Jesu am Kreuz wie eine Niederlage aussieht, zeigt Markus, dass sich durch diese Tat Gottes Plan erfüllt. Die dunklen Stunden und das Zerreißen des Tempelvorhangs (Mk 15,38) deuten darauf hin, dass das Opfer Jesu eine neue Phase der Erlösung einleitet. Das alte Opfersystem wird durch Jesu endgültiges Opfer ersetzt, und der Vorhang, der die Trennung zwischen Gott und den Menschen symbolisierte, wird entfernt. Damit wird der Weg zu Gott für alle Menschen geöffnet.
Die Parallelen zwischen der Taufe und dem Kreuz
Die Parallelen zwischen der Taufe Jesu und seiner Kreuzigung zeigen, dass sein Dienst, der mit der Taufe begann, am Kreuz seinen Höhepunkt erreicht. So wie der Himmel sich bei der Taufe öffnete, zerreißt am Kreuz der Vorhang des Tempels, und während bei der Taufe Gottes Stimme Jesus als „geliebten Sohn“ bezeichnete, bekennt der römische Hauptmann am Kreuz, dass Jesus der „Sohn Gottes“ ist. Diese Parallelen unterstreichen, dass der Tod Jesu der Höhepunkt seiner Mission ist – er stirbt als Lösegeld für viele (Mk 10,45).
Der Beginn einer neuen Erlösungsphase
Das Zerreißen des Tempelvorhangs ist ein symbolischer Akt, der zeigt, dass das Opfersystem des Alten Bundes erfüllt ist. Mit dem Tod Jesu wird der direkte Zugang zu Gott ermöglicht. Die Trennung zwischen Gott und Mensch, die durch die Sünde verursacht wurde, wird durch Jesu Tod aufgehoben. Eine neue Ära der Erlösung beginnt, in der Menschen nicht mehr durch Opfer im Tempel, sondern durch den Glauben an das Opfer Christi gerettet werden.
Fazit Jesu Worte am Kreuz, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, drücken die Tiefe seines Leidens und der Verlassenheit aus, die er auf sich nahm, um die Menschheit zu erlösen. Sein Tod ist jedoch nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Erlösungsphase. Durch sein Opfer am Kreuz wird der Zugang zu Gott für alle Menschen möglich, und die Verlassenheit Jesu führt zur Versöhnung zwischen Gott und der Menschheit.
Trotz der bösen Machenschaften der Menschen wurden Gottes Absichten erfüllt. Warum sollte uns das helfen zu lernen, dass wir, egal was um uns herum geschieht, Gott trotzdem vertrauen können und wissen dürfen, dass seine Güte letztendlich siegen wird?
Die Kreuzigung Jesu zeigt eindrucksvoll, dass selbst in den dunkelsten Momenten, in denen es scheint, als würden böse Machenschaften und menschliche Bosheit triumphieren, Gottes Plan dennoch erfüllt wird. Das Beispiel der Kreuzigung und Auferstehung Jesu lehrt uns, dass Gottes Absichten und seine Güte am Ende siegen, selbst wenn die Umstände aussichtslos erscheinen.
Gottes Plan überwindet menschliches Versagen
Die religiösen Führer und römischen Machthaber dachten, sie hätten die Oberhand, indem sie Jesus verurteilten und kreuzigten. Doch genau diese scheinbare Niederlage war Teil von Gottes Plan zur Erlösung der Menschheit. Dies zeigt uns, dass Gottes Plan oft größer ist, als wir es in schwierigen Momenten verstehen können. Selbst wenn Menschen Böses tun oder wir in herausfordernde Situationen geraten, bleibt Gott souverän und bringt seine Absichten zum Ziel.
Vertrauen in Gottes Kontrolle
Das Wissen, dass Gottes Pläne durch nichts aufgehalten werden können, gibt uns Sicherheit. Auch wenn unsere Umstände chaotisch, schmerzhaft oder verwirrend sind, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott die Kontrolle behält. So wie Jesus am Kreuz verlassen und besiegt schien, wissen wir heute, dass dies der Beginn des Sieges über den Tod war. Auch in unseren eigenen Lebenserfahrungen dürfen wir auf diese souveräne Macht Gottes vertrauen, die Gutes auch aus bösen Absichten hervorbringt (Röm 8,28).
Gottes Güte siegt am Ende
Die Auferstehung Jesu beweist, dass Gottes Güte am Ende immer siegen wird. Selbst der Tod konnte Gottes Liebe und Güte nicht aufhalten. Wenn wir auf die Verheißung der Auferstehung blicken, lernen wir, dass auch wir in Zeiten der Not, des Leidens oder der Verwirrung auf das letztendliche Eingreifen Gottes hoffen dürfen. Sein Sieg über das Böse und den Tod garantiert uns, dass seine Güte das letzte Wort haben wird.
Glaube in schwierigen Zeiten
In schwierigen Zeiten fällt es uns oft schwer, Gottes Wirken zu erkennen. Doch die Geschichte der Kreuzigung lehrt uns, dass Gott oft im Verborgenen wirkt und seine Pläne auf eine Weise erfüllt, die wir nicht sofort verstehen. Wenn wir auf Jesu Kreuzigung und Auferstehung schauen, dürfen wir lernen, inmitten von Chaos und Schmerz auf Gottes Güte zu vertrauen und uns daran zu erinnern, dass er immer bei uns ist und einen Plan für unser Leben hat.
Fazit Die Kreuzigung Jesu zeigt uns, dass Gottes Güte und Plan trotz böser Machenschaften und menschlicher Bosheit nicht vereitelt werden können. Egal, wie dunkel unsere Umstände sein mögen, wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott alles zum Guten führt. Seine Liebe und Güte werden letztendlich siegen, und dieses Vertrauen gibt uns Hoffnung und Kraft, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben.
Die Verbindung zwischen Jesu „Schrei der Verlassenheit“ am Kreuz und unserem Alltagsleben sowie unserem Glauben liegt in der tiefen Botschaft von Vertrauen und Hoffnung inmitten von Leid und Verzweiflung.
Die Erfahrung der Verlassenheit im Alltag
Wie Jesus sich am Kreuz von Gott verlassen fühlte, gibt es auch in unserem Leben Momente, in denen wir uns verlassen, hilflos oder von Gott entfernt fühlen. Diese Zeiten können besonders schwer sein, wenn wir mit Verlust, Schmerz oder Unsicherheit konfrontiert sind. Doch Jesu Worte am Kreuz erinnern uns daran, dass selbst in den dunkelsten Momenten Gottes Plan immer noch im Gange ist. Sein „Schrei der Verlassenheit“ zeigt, dass selbst der Sohn Gottes Momente der Verzweiflung erlebte – ein Zeichen, dass Gott unser Leiden versteht.
Vertrauen auf Gottes größere Pläne
Jesu Tod am Kreuz mag wie eine Niederlage ausgesehen haben, aber in Wirklichkeit war es der größte Sieg – die Erlösung der Menschheit. Ähnlich können wir in schwierigen Zeiten oft den Sinn oder das Ende des Leidens nicht sehen. Doch der Tod Christi lehrt uns, dass Gottes Pläne oft verborgen sind und wir darauf vertrauen dürfen, dass er alles zum Guten führt, auch wenn es in dem Moment nicht so scheint. Diese Lektion ist besonders wertvoll, wenn wir das Gefühl haben, dass unser Leben außer Kontrolle gerät oder dass böse Absichten über uns herrschen.
Der Sieg der göttlichen Güte
Jesu Tod und seine Auferstehung zeigen, dass Gottes Güte letztlich siegen wird, egal wie finster die Umstände sind. Für unser Alltagsleben bedeutet dies, dass wir in schwierigen Situationen immer auf Gottes Güte vertrauen können. Auch wenn wir uns in Momenten der Prüfung oder des Leidens fragen, warum Gott uns scheinbar verlassen hat, dürfen wir wissen, dass seine Liebe stärker ist als alles, was uns widerfahren kann.
Hoffnung in dunklen Zeiten
Die Finsternis, die sich während Jesu Kreuzigung über das Land legte, steht symbolisch für die Zeiten, in denen wir uns in spiritueller oder emotionaler Dunkelheit befinden. Doch genauso wie diese Finsternis am Kreuz nicht das Ende war, so ist auch in unserem Leben die Dunkelheit nie das letzte Kapitel. Jesu Auferstehung zeigt, dass hinter der Finsternis Hoffnung und neues Leben warten. Das gibt uns im Alltag die Zuversicht, auch in den schwierigsten Phasen auf Gottes Licht zu vertrauen.
Fazit Jesu Schrei der Verlassenheit und sein Tod am Kreuz lehren uns, dass Gott uns nie wirklich verlässt, selbst wenn wir es nicht fühlen. Sein Plan zur Erlösung hat auch in den dunkelsten Stunden gesiegt, und diese Wahrheit können wir auf unser Leben anwenden. Egal, wie schwer unsere Umstände sind, Gottes Güte wird am Ende siegen, und wir dürfen mit Vertrauen und Hoffnung durch die schwierigen Zeiten gehen, im Wissen, dass wir nicht allein sind.
Wahre Stärke zeigt sich darin, auch in Zeiten der Verlassenheit auf Gottes Plan zu vertrauen.