0 13 Minuten 2 Monaten

Lektion 2.Zeichen der Göttlichkeit
Die Offenbarung von Jesu Göttlichkeit durch seine Wunder
In Lektion 2 geht es um die Offenbarung von Jesu Göttlichkeit durch seine Wunder und Zeichen, die im Johannesevangelium beschrieben werden. Diese Wunder sind mehr als nur übernatürliche Ereignisse – sie sind Botschaften, die tiefere geistliche Wahrheiten vermitteln. Jedes Zeichen, das Jesus vollbringt, zeigt, dass er mehr ist als ein Prophet oder Lehrer: Er ist der Sohn Gottes, der Macht über die Natur, Krankheit, Blindheit und sogar den Tod selbst hat.
Die Zeichen in dieser Lektion rufen uns dazu auf, Jesus nicht nur als Wundertäter zu sehen, sondern als denjenigen, der gekommen ist, um das geistliche Leben zu bringen und die Menschheit zu erlösen. In jedem Wunder offenbart sich ein Stück seiner göttlichen Natur und seiner Mission, den Glauben der Menschen zu vertiefen. Während Jesus Menschenmengen speist, Blinde heilt und Tote auferweckt, wird deutlich: Er ist das „Brot des Lebens“, das „Licht der Welt“, und die „Auferstehung und das Leben“. Diese Lektion lädt uns ein, über die Zeichen hinauszublicken und im Glauben zu erkennen, wer Jesus wirklich ist.
2.1 Die Speisung der Fünftausend
Die Offenbarung von Jesu Göttlichkeit durch die Speisung der Fünftausend
Lies Johannes 6,1–14. Welche Parallelen lassen sich hier zwischen Jesus und Mose finden? Das heißt, was hat Jesus hier getan, das die Menschen an die Befreiung hätte erinnern sollen, die ihre Vorfahren durch den Dienst von Mose erfahren hatten?
Das Evangelium zeigt nach Johannes wichtige Parallelen zwischen Jesus und Mose. Ein zentrales Detail ist die zeitliche Nähe der Speisung zum Passahfest, das an die Befreiung Israels aus Ägypten erinnert. Johannes 6,4–5 unterstreicht, dass Jesus die Menschen an die Bedeutung des Passahs und die Erlösung durch das Opfer des Passahlamms erinnern wollte, das letztlich ein Symbol für sein eigenes Opfer am Kreuz war (vgl. 1 Kor 5,7).
Durch seine Taten in Johannes 6,1–14 wird Jesus als der „neue Mose“ dargestellt, der nicht nur physische Nahrung in Form von Brot liefert, sondern auch auf seine Rolle als Retter und Erlöser hinweist. Wie Mose das Volk aus der Knechtschaft führte, kommt Jesus, um eine noch größere Befreiung zu vollbringen: die Erlösung der Menschheit von der Sünde.
Einige Schlüsselparallelen zwischen Jesus und Mose in dieser Episode sind:
  1. Passahzeit: Die Erzählung spielt zur Zeit des Passahs, was an die Befreiung durch Mose erinnert.
  2. Berg: Jesus steigt auf einen Berg, wie Mose auf den Sinai stieg, als er die Gebote von Gott empfing.
  3. Prüfung: Jesus stellt Philippus auf die Probe, ähnlich wie das Volk Israel in der Wüste geprüft wurde.
  4. Brotvermehrung: Die Vermehrung des Brotes erinnert an das Manna, das den Israeliten in der Wüste gegeben wurde.
  5. Zwölf Körbe: Das Einsammeln der Essensreste, besonders zwölf Körbe voll, symbolisiert die zwölf Stämme Israels und erinnert an die Versorgung Gottes.
  6. Prophet wie Mose: Die Menschen erkennen in Jesus den „Propheten“, auf den in 5. Mose 18,15 hingewiesen wird.
Durch diese Ereignisse deutet Jesus seine Göttlichkeit an. Er ist nicht nur ein Prophet wie Mose, sondern er ist der verheißene Messias, der gekommen ist, um die Welt zu erlösen.
Lies Jesaja 53,4–6 und 1. Petrus 2,24. Welche große Wahrheit lehren diese Texte über Jesus als das Lamm Gottes? Wie hängt seine Göttlichkeit mit dieser Wahrheit zusammen und warum ist diese Wahrheit die wichtigste Wahrheit, die wir je kennen können? 
Jesaja 53,4–6 und 1. Petrus 2,24 enthalten zentrale Wahrheiten über das Opfer Jesu und seine Rolle als das „Lamm Gottes“, das die Sünden der Welt trägt.
Jesaja 53,4–6 (Lutherbibel 2017)
„Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er ist um unserer Missetat willen durchbohrt und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder sah auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn.“
  1. Petrus 2,24 (Lutherbibel 2017)
„Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf das Holz, damit wir, der Sünde gestorben, der Gerechtigkeit leben; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“
Die große Wahrheit über Jesus als das Lamm Gottes
In beiden Texten wird deutlich, dass Jesus, obwohl selbst ohne Schuld, das Leiden und die Strafe für die Sünden der Menschheit auf sich genommen hat. Jesaja beschreibt, wie er „durchbohrt“ und „zerschlagen“ wurde um unserer Übertretungen willen. Dies ist eine deutliche Vorwegnahme seines stellvertretenden Opfers am Kreuz. 1. Petrus baut darauf auf, indem er betont, dass Jesus „unsere Sünden an seinem Leib getragen“ hat, damit wir der Sünde sterben und in Gerechtigkeit leben können.
Die zentrale Wahrheit dieser Texte ist die stellvertretende Sühne Jesu: Er nahm unsere Schuld und Strafe auf sich, obwohl er ohne Sünde war. Er ist das Opferlamm, das für uns geschlachtet wurde, damit wir durch seinen Tod das Leben empfangen können. Diese Vorstellung entspricht direkt dem Passahlamm, das symbolisch den Tod des Erstgeborenen ersetzte und Israel vor der Zerstörung rettete.
Die Verbindung zu seiner Göttlichkeit
Jesus‘ Göttlichkeit ist entscheidend für das Verständnis dieser Wahrheit. Nur ein göttliches Wesen, frei von Sünde und moralischer Schuld, könnte das vollkommene Opfer für die Sünde der ganzen Menschheit bringen. Als Gottmensch, der sowohl vollkommen Gott als auch vollkommen Mensch ist, konnte er den Preis für die Sünden der Welt zahlen und die Brücke zwischen Gott und den Menschen wiederherstellen.
  • Seine Göttlichkeit bedeutet, dass sein Opfer einen unendlichen Wert hat, sodass es nicht nur für eine Person, sondern für die gesamte Menschheit gilt.
  • Seine Menschlichkeit bedeutet, dass er sich völlig mit uns identifizieren konnte, indem er den Schmerz, das Leiden und den Tod erduldete.
Warum ist dies die wichtigste Wahrheit?
Diese Wahrheit ist die Grundlage des christlichen Glaubens. Sie beantwortet die fundamentale Frage der Menschheit: Wie kann ein gerechter Gott die Sünde vergeben, ohne seine Gerechtigkeit zu verletzen? Die Antwort liegt im stellvertretenden Opfer Jesu. Durch seinen Tod ist der Weg zu Gott offen; durch seine Wunden werden wir geistlich und moralisch geheilt. Ohne diese Wahrheit gäbe es weder Vergebung noch Hoffnung auf ewiges Leben.
In der Tat ist dies die wichtigste Wahrheit, die wir je kennen können, weil sie uns die Möglichkeit gibt, mit Gott versöhnt zu werden. Sie zeigt Gottes Liebe und Gnade in ihrer tiefsten Form und bietet uns die Erlösung, die wir aus eigener Kraft niemals erlangen könnten.
Die Verbindung dieser großen Wahrheit – dass Jesus das Lamm Gottes ist, das die Sünden der Welt trägt – zu unserem Alltagsleben und Glauben ist von enormer Bedeutung. Hier einige Aspekte, wie diese biblische Lehre unser tägliches Leben und unseren Glauben prägt:
  1. Freiheit von Schuld und Vergebung
Da Jesus unsere Sünden getragen hat und an unserer Stelle gestorben ist, können wir jeden Tag in der Freiheit leben, die uns durch die Vergebung der Sünden geschenkt wurde. Dies bedeutet, dass wir nicht unter der Last vergangener Fehler und Sünden leben müssen. Die Gewissheit der Vergebung gibt uns die Möglichkeit, uns zu erneuern und in Frieden zu leben. Diese Befreiung kann unsere Beziehung zu Gott und zu anderen stärken, da wir durch Vergebung lernen, Gnade und Vergebung auch anderen gegenüber zu praktizieren.
  1. Hoffnung und Heilung
Die Verse aus Jesaja 53 und 1. Petrus 2,24 zeigen, dass durch seine Wunden Heilung kommt. Das betrifft nicht nur körperliche Heilung, sondern vor allem auch die Heilung unserer Herzen, unseres Geistes und unserer Seele. In schwierigen Zeiten oder wenn wir mit Leid und Schmerz konfrontiert werden, können wir darauf vertrauen, dass Jesus sowohl unsere körperlichen als auch seelischen Wunden versteht und trägt. Diese Wahrheit schenkt uns Trost und eine lebendige Hoffnung, dass wir nicht allein durch die Herausforderungen des Lebens gehen.
  1. Ein Leben in Gerechtigkeit
Durch das Opfer Jesu sind wir eingeladen, der Sünde zu sterben und in Gerechtigkeit zu leben (1. Petrus 2,24). Dies bedeutet, dass unser tägliches Leben von einem Streben nach Heiligkeit und Gerechtigkeit geprägt sein sollte. Wir sind nicht mehr Sklaven der Sünde, sondern können in der Kraft Jesu ein neues Leben führen, das auf Gottes Gerechtigkeit basiert. Dies spiegelt sich in unserer Ethik, unseren Entscheidungen und wie wir andere behandeln. Das Leben in Gerechtigkeit bedeutet, Gottes Gebote zu halten und seine Liebe in allen Aspekten unseres Lebens widerzuspiegeln.
  1. Vertrauen in Gottes Versorgung
Die Speisung der Fünftausend zeigt, dass Jesus nicht nur für die spirituellen Bedürfnisse der Menschen sorgt, sondern auch für ihre physischen Bedürfnisse. Dies ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass wir auf Gott vertrauen können, dass er uns in unserem täglichen Leben versorgt, sei es in materieller Hinsicht oder in Momenten emotionaler oder geistlicher Not. Wie das Brot vermehrt wurde, so kann Gott auch unsere begrenzten Ressourcen segnen und vermehren, wenn wir ihm vertrauen.
  1. Teil des Plans der Erlösung
Die Erkenntnis, dass Jesus der „neue Mose“ ist, der nicht nur physische, sondern auch spirituelle Befreiung bringt, bedeutet, dass wir Teil eines größeren Plans der Erlösung sind. Jeder Gläubige hat eine Rolle im Reich Gottes. So wie die Menschen zur Zeit Jesu die Wunder und Zeichen sahen, können auch wir heute Zeugen von Gottes Wirken in unserem Leben und in der Welt sein. Unser tägliches Leben wird zu einem Zeugnis seiner Erlösung und Gnade.
  1. Demut und Dankbarkeit
Die Tatsache, dass Jesus, der Sohn Gottes, bereit war, sich selbst zu opfern, sollte uns zu tiefer Demut und Dankbarkeit führen. Jeden Tag können wir uns bewusst machen, wie groß das Opfer war, das er für uns gebracht hat, und dies sollte uns dazu bringen, ihm mit einem dankbaren und gehorsamen Herzen zu dienen. Unsere Dankbarkeit gegenüber Gott wird uns helfen, in Liebe und Demut gegenüber unseren Mitmenschen zu leben.
  1. Erwartung der Wiederkunft
Die Parallelen zwischen Jesus und Mose in der Befreiung des Volkes und der Verheißung des kommenden Propheten zeigen, dass Jesus nicht nur gekommen ist, um die Menschheit von der Sünde zu erlösen, sondern dass er auch zurückkehren wird, um sein Werk der Erlösung zu vollenden. Diese Hoffnung auf die Wiederkunft Christi sollte uns täglich motivieren, wachsam und bereit zu sein und unser Leben im Einklang mit Gottes Willen zu führen.
Fazit:
Die Offenbarung von Jesu Göttlichkeit durch seine Taten, wie die Speisung der Fünftausend und sein Opfer als das Lamm Gottes, hat eine tiefe Bedeutung für unseren Glauben und unser tägliches Leben. Sie lehrt uns, in Freiheit und Vergebung zu leben, Gerechtigkeit zu praktizieren, auf Gottes Versorgung zu vertrauen und die Hoffnung auf die endgültige Erlösung zu bewahren. Dies ist die wichtigste Wahrheit, weil sie die Grundlage für unsere Beziehung zu Gott und unser ewiges Heil ist.

Gib Gott das, was du hast, und vertraue darauf, dass er daraus mehr machen kann, als du je für möglich gehalten hast.