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3.2 Der Herr regiert
Gottes souverÀne Herrschaft: Eine Betrachtung von Psalm 97
Die Psalmen betonen eindrucksvoll die untrennbare Verbindung zwischen dem Herrn als Schöpfer und dem Herrn als SouverÀn, als Herrscher. Diese beiden Aspekte seines Wesens ergÀnzen sich harmonisch und verleihen seiner Herrlichkeit und MajestÀt eine tiefere Dimension.
Die feierliche ErklĂ€rung „Der HERR regiert“ wird in verschiedenen Psalmen wiederholt (Psalm 93,1; 96,10; 97,1; 99,1), und ihr Echo durchzieht das gesamte Buch der Psalmen. Dies verdeutlicht die zentrale Bedeutung der SouverĂ€nitĂ€t Gottes im Glauben der Psalmisten. Der Herr als der uneingeschrĂ€nkte Herrscher steht ĂŒber allem und regiert mit unwiderstehlicher Macht und AutoritĂ€t.
Die Beschreibung des Herrn als mit Ehre, MajestĂ€t und Kraft bekleidet (Psalm 93,1; 104,1) vermittelt ein ehrfurchtgebietendes Bild seiner königlichen Pracht. Die Metaphern von Wolken und Dunkelheit in Psalm 97,2 sowie die Vorstellung, dass er sich in Licht hĂŒllt wie in ein Gewand (Psalm 104,2), betonen die Transzendenz Gottes. Diese Bilder drĂŒcken aus, dass die wahre GrĂ¶ĂŸe Gottes ĂŒber menschliche Vorstellungskraft hinausgeht und dass sein Wesen sowohl erhaben als auch unergrĂŒndlich ist.
In diesen Psalmen wird die einzigartige GrĂ¶ĂŸe Gottes in kraftvollen Worten und sorgfĂ€ltig gewĂ€hlten Metaphern ausgedrĂŒckt, um die Menschen daran zu erinnern, dass der Herr nicht nur der Schöpfer des Universums ist, sondern auch der allmĂ€chtige SouverĂ€n, der ĂŒber allem herrscht. Diese Vorstellung von Gott als Schöpfer und SouverĂ€n kann die GlĂ€ubigen dazu inspirieren, sich vor seiner Herrlichkeit zu verneigen und sich bewusst zu machen, dass ihre Anbetung dem wĂŒrdigen König gebĂŒhrt, der ĂŒber alle Dinge regiert.
Lies Psalm 97. Was kennzeichnet Gottes Herrschaft? (Ps 97,2.10)
Psalm 97:
1 Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind. 

2 Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Gericht sind seines Thrones StĂŒtze. 
3 Feuer geht vor ihm her und verzehrt ringsum seine Feinde. 
4 Seine Blitze erleuchten den Erdkreis, das Erdreich sieht es und erschrickt. 
5 Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN, vor dem Herrscher der ganzen Erde. 
6 Die Himmel verkĂŒndigen seine Gerechtigkeit, und seine Herrlichkeit sehen alle Völker. 
7 SchĂ€men sollen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rĂŒhmen. Betet ihn an, alle Götter! 
8 Zion hört es und ist froh, und die Töchter Judas sind fröhlich, weil du, HERR, recht regierest. 
9 Denn du, HERR, bist der Höchste ĂŒber allen Landen, du bist hoch erhöht ĂŒber alle Götter. 
10 Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge! Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen; aus der Hand der Gottlosen wird er sie erretten. 
11 Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen. 
12 Ihr Gerechten, freut euch des HERRN und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen!Formularbeginn
Psalm 97 ist ein Lobpreis auf die Herrschaft Gottes und betont die erhabene Natur seiner Königsherrschaft. In den Versen 2 und 10 werden bestimmte Merkmale von Gottes Herrschaft hervorgehoben:
  1. Umgebung von Wolken und Dunkelheit (Psalm 97,2): Der Psalm beginnt mit der Aussage, dass der Herr in Wolken und Dunkelheit umgeben ist. Diese bildhafte Darstellung betont die Transzendenz und die unergrĂŒndliche Natur Gottes. Wolken und Dunkelheit symbolisieren die UnzugĂ€nglichkeit und Erhabenheit Gottes, der ĂŒber menschliche Vorstellungskraft und VerstĂ€ndnis hinausgeht.
  2. Gerechtigkeit und Recht (Psalm 97,2): Ein weiteres Merkmal von Gottes Herrschaft, das in diesem Psalm betont wird, ist seine Gerechtigkeit und sein Recht. Die Herrschaft Gottes ist nicht nur mÀchtig und erhaben, sondern sie ist auch von göttlicher Gerechtigkeit und Wahrheit geprÀgt. Dies unterstreicht, dass Gottes Herrschaft auf der Grundlage von Recht und Gerechtigkeit ruht.
  3. Licht, das auf die Gerechten scheint (Psalm 97,10): Der Vers 10 hebt hervor, dass Licht auf die Gerechten scheint und Freude den Menschen mit aufrichtigem Herzen. Diese bildliche Darstellung betont die segensreiche Wirkung von Gottes Herrschaft auf diejenigen, die in Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit leben. Die Herrschaft Gottes bringt Licht und Freude in das Leben derjenigen, die ihm gehorsam sind.
Zusammenfassend lĂ€sst Psalm 97 erkennen, dass Gottes Herrschaft von erhabener Macht, göttlicher Gerechtigkeit und der segensreichen Wirkung auf die Gerechten gekennzeichnet ist. Die poetischen Bilder und AusdrĂŒcke in diesem Psalm vermitteln ein tiefes VerstĂ€ndnis fĂŒr die GrĂ¶ĂŸe und GĂŒte Gottes als den Herrscher ĂŒber Himmel und Erde.
Was ist der Bereich seiner Herrschaft? (Ps 97,1.5.9)
In Psalm 97 wird betont, dass die Herrschaft Gottes nicht auf einen begrenzten Bereich beschrĂ€nkt ist, sondern ĂŒber die gesamte Schöpfung ausgebreitet ist. Hier sind einige Verse, die den Bereich seiner Herrschaft betonen:
  1. Psalm 97,1: „Der HERR regiert! Die Erde freue sich, / fröhlich sollen sich die zahlreichen Inseln erheben.“ Dieser Vers verdeutlicht, dass die Herrschaft Gottes ĂŒber die gesamte Erde ausgebreitet ist. Die Erde und alle Inseln werden aufgefordert, sich ĂŒber Gottes Regentschaft zu freuen.
  2. Psalm 97,5: „Die Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN, / vor dem Herrscher ĂŒber die ganze Erde.“ Hier wird die Allumfassendheit von Gottes Herrschaft betont, indem gesagt wird, dass er der Herrscher ĂŒber die gesamte Erde ist. Sogar die mĂ€chtigsten Elemente der Schöpfung, reprĂ€sentiert durch die Berge, werden vor seiner erhabenen Macht zerschmelzen.
  3. Psalm 97,9: „Denn du, HERR, bist der Höchste ĂŒber die ganze Erde, / hoch erhaben ĂŒber alle Götter.“ Dieser Vers bekrĂ€ftigt erneut die universale Herrschaft Gottes ĂŒber die gesamte Erde. Es wird betont, dass er ĂŒber allen anderen Göttern und Herrschern erhaben ist.
Diese Verse zeigen, dass die Herrschaft Gottes nicht auf bestimmte geografische Gebiete oder Gruppen von Menschen begrenzt ist. Seine SouverĂ€nitĂ€t erstreckt sich ĂŒber die gesamte Erde und darĂŒber hinaus. Dies unterstreicht die Allmacht und UniversalitĂ€t Gottes, der als Schöpfer und Herrscher ĂŒber die gesamte Schöpfung regiert.
Die Psalmverse verdeutlichen die umfassende und universale Herrschaft Gottes ĂŒber die gesamte Schöpfung. Hier sind einige SchlĂŒsselaspekte, die den Bereich seiner Herrschaft betonen:
  1. Schöpfung, Errettung und Gericht (Psalm 96,5; 98,2; 96,10): Die Herrschaft Gottes zeigt sich in seinen Werken der Schöpfung, der Errettung und des Gerichts. Dies unterstreicht, dass Gottes SouverÀnitÀt nicht nur auf einem bestimmten Gebiet beschrÀnkt ist, sondern sich in verschiedenen Aspekten seines Handelns in der Welt manifestiert.
  2. Globales Königtum (Psalm 47,7–10): Der Psalm betont, dass Gottes Königtum ĂŒber die gesamte Welt herrscht. Es ist nicht auf bestimmte Grenzen oder Regionen beschrĂ€nkt, sondern erstreckt sich ĂŒber alle Völker und Nationen.
  3. Ewiges Reich und MajestĂ€t (Psalm 45,7; 93,1–2; 103,19): Die Herrschaft Gottes wird als ein ewiges Reich dargestellt, das in Macht und MajestĂ€t unvergleichlich ist. Diese Beschreibung hebt die zeitlose und erhabene Natur von Gottes SouverĂ€nitĂ€t hervor.
  4. Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit (Psalm 98,3; 99,4): Die Grundlagen von Gottes Herrschaft sind Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Diese Attribute bringen Ordnung und StabilitĂ€t in die geschaffene Welt und unterstreichen die Weisheit und FĂŒrsorglichkeit Gottes.
  5. Vereinigung himmlischer und irdischer Anbeter (Psalm 103,20–22; 148): Gottes Herrschaft vereint sowohl himmlische als auch irdische Anbeter im Lobpreis. Es ist eine Herrschaft, die ĂŒber alle Ebenen der RealitĂ€t hinweg existiert und Anbetung von allen Geschöpfen empfĂ€ngt.
  6. Herausforderung von den Bösen und das Warten auf die Vollendung (Psalm 14,1; 74,3–22): Die Psalmen erkennen auch an, dass die Herrschaft Gottes von den Bösen herausgefordert wird. Trotz dieser Herausforderungen vertrauen die GlĂ€ubigen auf Gottes souverĂ€ne Herrschaft und warten auf die Vollendung seines Reiches.
Insgesamt zeigen diese Psalmverse und ErklĂ€rungen, dass Gottes Herrschaft allumfassend, zeitlos und von den Prinzipien der Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit geprĂ€gt ist. Es ist eine Herrschaft, die ĂŒber die aktuellen Herausforderungen triumphiert und auf die Vollendung in Christi Wiederkunft wartet.
„Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse!“ (Ps 97,10 EB). Warum sollte unsere Liebe zu Gott uns veranlassen, das Böse zu hassen? Wie hĂ€ngen diese beiden Konzepte zusammen?
Die Aufforderung in Psalm 97,10, „Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse!“, reflektiert eine tiefe theologische Wahrheit ĂŒber die Natur der Liebe zu Gott. Hier sind einige Aspekte, die diese Verbindung erklĂ€ren:
  1. Heilige Liebe: Die Bibel lehrt, dass Gottes Wesen Heiligkeit ist. Liebe zu Gott schließt daher eine Hingabe an seine Heiligkeit und seinen Charakter ein. Wahre Liebe zu Gott bedeutet, die Dinge zu lieben, die Gott liebt, und das zu hassen, was er hasst. Das Böse zu hassen, entspringt einer Liebe, die von der Heiligkeit und Reinheit Gottes geprĂ€gt ist.
  2. Gottes Natur und seine Gebote: Gottes Natur ist Liebe, und er definiert das Gute und das Böse durch seine eigenen Charaktereigenschaften. In seiner Liebe erlĂ€sst Gott Gesetze und Gebote, die darauf abzielen, das Gute zu fördern und das Böse abzulehnen. Aus Liebe zu Gott folgt die Ablehnung des Bösen einer Anerkennung und einem Gehorsam gegenĂŒber seinen moralischen Prinzipien.
  3. Die Folgen des Bösen: Das Böse hat schĂ€dliche Auswirkungen auf die Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen. Wenn wir Gott lieben, erkennen wir die destruktiven Konsequenzen des Bösen, sei es in Form von SĂŒnde, Ungerechtigkeit oder Unmoral. Die Liebe zu Gott motiviert uns dazu, das Böse zu hassen, um die Gemeinschaft mit ihm zu bewahren und eine gerechte und liebevolle Beziehung zu unseren Mitmenschen zu fördern.
  4. Liebe und Transformation: Wahre Liebe zu Gott fĂŒhrt zu einer VerĂ€nderung im Inneren des Menschen. Die Liebe zu Gott bewirkt eine Abwendung von sĂŒndhaftem Verhalten und eine Hinwendung zu dem, was Gott gefĂ€llt. Das Hassen des Bösen ist Teil dieser Transformation und zeigt einen Bruch mit dem, was Gottes Liebe entgegensteht.
Insgesamt betont die Verbindung zwischen der Liebe zu Gott und dem Hass gegen das Böse die heilige und transformative Natur der Liebe Gottes. Es ist eine Aufforderung, in Übereinstimmung mit Gottes Wesen und seinen Prinzipien zu leben, um eine tiefere, gehorsame und liebevolle Beziehung zu unserem Schöpfer aufzubauen.

Die Verbindung des Psalms 97 mit unserem Alltagsleben und Glauben liegt in der Betonung der SouverÀnitÀt Gottes, seiner Gerechtigkeit und der damit verbundenen Verpflichtung der GlÀubigen, das Böse zu hassen.
  1. Vertrauen auf Gottes SouverĂ€nitĂ€t: In unserem tĂ€glichen Leben können wir uns auf die SouverĂ€nitĂ€t Gottes verlassen, wie sie im Psalm 97 dargestellt wird. Seine Herrschaft erstreckt sich ĂŒber die gesamte Schöpfung, und dies gibt uns die Gewissheit, dass nichts außerhalb seiner Kontrolle liegt. Dieses VerstĂ€ndnis kann uns Frieden und Sicherheit inmitten der Herausforderungen des Lebens geben.
  2. Betonung der Gerechtigkeit Gottes: Der Psalm hebt die Gerechtigkeit und das Recht als Grundlagen von Gottes Herrschaft hervor. Im Alltag können wir uns an Gottes unerschĂŒtterlicher Gerechtigkeit festhalten und uns bemĂŒhen, gerecht und aufrichtig zu handeln, indem wir uns an seinen moralischen MaßstĂ€ben orientieren.
  3. Hass gegen das Böse: Die Aufforderung, das Böse zu hassen, entspringt aus der Liebe zu Gott und seiner Heiligkeit. Im tĂ€glichen Leben bedeutet dies, sich bewusst von allem abzuwenden, was Gott missfĂ€llt, und sich aktiv gegen SĂŒnde und Ungerechtigkeit zu stellen. Es erfordert ein konsequentes BemĂŒhen, ein Leben zu fĂŒhren, das im Einklang mit Gottes Willen steht.
  4. Transformation durch Liebe zu Gott: Die Liebe zu Gott fĂŒhrt zu einer inneren VerĂ€nderung und Transformation unseres Denkens und Handelns. Indem wir Gott lieben und das Böse hassen, werden wir zu Menschen, die danach streben, seinem Willen zu gehorchen und sein Reich auf Erden zu fördern. Diese Transformation beeinflusst unser tĂ€gliches Handeln und unsere Beziehungen zu anderen.
Insgesamt zeigt der Psalm 97, wie Gottes Herrschaft und seine Gerechtigkeit unser tÀgliches Leben und unseren Glauben prÀgen sollten. Er erinnert uns daran, uns auf Gottes SouverÀnitÀt zu verlassen, uns an seiner Gerechtigkeit zu orientieren und aktiv das Böse abzulehnen, wÀhrend wir uns auf die Liebe zu Gott und die Transformation durch seinen Geist einlassen.