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9.7 Fragen
1.Denkt über die Bedeutung der Reinigung des Tempels durch Christus nach. Wie könnte dieses Prinzip auf unsere Kirche heute angewandt wer den? Wie sollte eine solche Reinigung ablaufen?
Die Reinigung des Tempels durch Christus ist ein kraftvolles Symbol für die Wiederherstellung von Heiligkeit und Reinheit im Gottesdienst und in der Gemeinschaft des Glaubens. Dieses Ereignis zeigt, dass Jesus Eifer für das Haus seines Vaters hat und dass er nicht toleriert, wenn weltliche oder korrupte Praktiken den heiligen Raum und den wahren Zweck des Gottesdienstes entweihen.
Anwendung auf die Kirche heute:
  1. Wiederherstellung des Fokus auf das Wesentliche: In der heutigen Kirche bedeutet die „Reinigung des Tempels“, dass wir uns darauf besinnen, worum es im Glauben wirklich geht—um die Anbetung Gottes, die Verkündigung seines Wortes und die Gemeinschaft der Gläubigen. Jegliche Praktiken, die diesen Fokus verwässern oder die Kirche in erster Linie zu einem Ort für wirtschaftliche oder politische Interessen machen, sollten überdacht und beseitigt werden.
  2. Prüfung von Herzen und Motivationen: Eine solche Reinigung beginnt im Herzen der Gläubigen. Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Motive und Handlungen überprüfen, um sicherzustellen, dass sie mit den Lehren Christi übereinstimmen. Die Kirche als Gemeinschaft sollte sich regelmäßig selbst reflektieren und sicherstellen, dass ihre Mission und ihre Praktiken Gott ehren und den Menschen dienen.
Wie sollte eine solche Reinigung ablaufen?
  1. Gebet und Buße: Der erste Schritt zu einer echten Reinigung ist das Gebet um Gottes Führung und das Eingeständnis unserer eigenen Fehler und Sünden. Buße zu tun bedeutet, sich von falschen Wegen abzuwenden und nach Gottes Willen zu streben.
  2. Rückkehr zur biblischen Lehre: Die Kirche sollte sich stets auf die Bibel als Grundlage ihrer Lehren und Praktiken stützen. Alle Aktivitäten und Programme der Kirche sollten auf biblischen Prinzipien basieren und darauf abzielen, die Menschen näher zu Gott zu bringen.
  3. Ermutigung zur persönlichen Heiligkeit: Eine gereinigte Kirche besteht aus gereinigten Individuen. Die Mitglieder der Kirche sollten ermutigt werden, ein Leben in persönlicher Heiligkeit zu führen, das die Liebe, Gnade und Heiligkeit Gottes widerspiegelt.
  4. Transparenz und Rechenschaftspflicht: In praktischen Angelegenheiten wie Finanzen, Leitung und Entscheidungsfindung sollte die Kirche transparent und rechenschaftspflichtig sein, um Missbrauch und Korruption zu vermeiden.
Die Reinigung des Tempels erinnert uns daran, dass die Kirche ein heiliger Raum ist, der Gott allein geweiht sein sollte. Eine solche Reinigung erfordert Mut, Entschlossenheit und den festen Glauben, dass Gott die Ehre und Anbetung gebührt, die ihm zusteht.
2.In den Evangelien verweist Jesus immer wieder auf die Heilige Schrift und darauf, dass sie erfüllt werden muss. Was sagt uns das über ihre zentrale Bedeutung für das Glaubensleben? Warum müssen wir jeden Versuch, die Autorität der Heiligen Schrift zu schmälern, entschieden zurückweisen, insbesondere die Vorstellung, die Heilige Schrift sei lediglich die mensch liche Vorstellung von Gott, von dem, was Gott ist und wie er handelt? 
Die ständige Bezugnahme Jesu auf die Heilige Schrift in den Evangelien unterstreicht ihre zentrale Bedeutung für das Glaubensleben. Jesus zitiert nicht nur die Schrift, um seine Lehren zu untermauern, sondern er erfüllt auch die alttestamentlichen Prophezeiungen, was zeigt, dass die Schrift eine göttliche Autorität und Kontinuität besitzt. Dies offenbart mehrere wichtige Aspekte der Rolle der Heiligen Schrift im Glauben:
  1. Die Heilige Schrift als Offenbarung Gottes: Die Bibel ist nicht nur ein historisches oder moralisches Dokument, sondern die Offenbarung Gottes selbst. Sie enthält das Wort Gottes, das uns seinen Willen, seinen Charakter und seine Pläne für die Menschheit offenbart. Jesus selbst hat die Schrift als autoritativ betrachtet und gelehrt, dass sie erfüllt werden muss, weil sie das unveränderliche Wort Gottes ist.
  2. Die Heilige Schrift als Grundlage des Glaubens: Für Jesus und die frühe Kirche war die Schrift die Grundlage für Lehre, Korrektur und das geistliche Leben. Sie dient als Richtschnur für den Glauben und das Verhalten der Gläubigen und bietet Orientierung in allen Lebensbereichen.
  3. Die Unveränderlichkeit der Schrift: Da die Heilige Schrift Gottes Wort ist, ist sie ewig und unveränderlich. Jesus betonte, dass kein Buchstabe der Schrift vergehen wird, bis alles erfüllt ist (Matthäus 5,18). Dies unterstreicht die Beständigkeit und die fortwährende Relevanz der Bibel für alle Generationen.
Warum müssen wir jeden Versuch, die Autorität der Heiligen Schrift zu schmälern, entschieden zurückweisen?
  1. Schutz der Wahrheit: Wenn wir die Autorität der Heiligen Schrift in Frage stellen oder sie nur als menschliche Vorstellung von Gott betrachten, öffnen wir die Tür für subjektive Interpretationen, die die wahre Botschaft Gottes verwässern oder verzerren könnten. Dies würde zu Verwirrung und Irrtum führen und die Einheit und Integrität des Glaubens untergraben.
  2. Verlust der göttlichen Autorität: Wenn die Schrift als bloßes menschliches Werk angesehen wird, verliert sie ihre göttliche Autorität. Dies würde die Grundlage des Glaubens erschüttern, da die Schrift dann nicht mehr als endgültige und verbindliche Offenbarung Gottes anerkannt würde. Der Glaube wäre dann nicht mehr auf das unfehlbare Wort Gottes, sondern auf menschliche Meinungen und Ansichten gestützt.
  3. Verteidigung des Glaubens: Die Heilige Schrift ist das zentrale Werkzeug zur Verteidigung des christlichen Glaubens gegen Irrlehren und falsche Lehren. Wenn ihre Autorität geschmälert wird, verlieren Christen die Grundlage, um die Wahrheit des Evangeliums zu verteidigen und zu verkünden.
Fazit: Die Heilige Schrift ist mehr als nur ein Buch; sie ist die lebendige Offenbarung Gottes und das Fundament des christlichen Glaubens. Jede Abschwächung ihrer Autorität wäre eine Gefahr für das Verständnis und die Praxis des Glaubens. Daher müssen wir die Heilige Schrift hochhalten und ihre göttliche Inspiration und Autorität entschieden verteidigen.
3.Wo ist die angemessene Grenze zwischen Kirche und Staat? Inwiefern ist das, was Jesus in Markus 12,13–17 lehrte, eine Leitlinie für diese Diskussion? 
In Markus 12,13–17 wird Jesus von den Pharisäern und den Herodianern mit einer Frage zur Steuerzahlung an den römischen Kaiser konfrontiert. Sie fragen ihn, ob es richtig sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen, in der Hoffnung, dass seine Antwort ihn entweder beim Volk oder bei den römischen Behörden in Schwierigkeiten bringen würde. Jesus antwortet weise: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ Diese Antwort bietet eine wertvolle Leitlinie für die Diskussion über die angemessene Grenze zwischen Kirche und Staat.
1. Unterscheidung zwischen weltlichen und geistlichen Verantwortungen: Jesus‘ Antwort zeigt, dass es eine klare Unterscheidung zwischen den Pflichten gegenüber weltlichen Autoritäten und den Pflichten gegenüber Gott gibt. Der Staat hat das Recht, Steuern zu erheben und bestimmte Gesetze zu erlassen, die das öffentliche Leben regeln. Gleichzeitig gehört unsere höchste Loyalität und unser Gehorsam Gott, insbesondere in geistlichen und moralischen Angelegenheiten.
2. Anerkennung der legitimen Autorität des Staates: Jesus bestätigt, dass weltliche Autoritäten eine legitime Rolle spielen, die respektiert werden sollte. Christen haben die Verantwortung, gute Bürger zu sein, indem sie Gesetze befolgen, Steuern zahlen und zur Gesellschaft beitragen, solange diese Anforderungen nicht im Widerspruch zu Gottes Geboten stehen.
3. Priorität des göttlichen Gebots: Während Christen ihre weltlichen Pflichten erfüllen sollen, macht Jesus auch klar, dass Gottes Gebote und Ansprüche an unser Leben immer an erster Stelle stehen. Wenn der Staat von uns etwas verlangt, das gegen Gottes Gebote verstößt, haben wir die Pflicht, Gott mehr zu gehorchen als Menschen (Apostelgeschichte 5,29). Dies zeigt, dass die Kirche unabhängig vom Staat ihre geistliche Autorität und ihre Verpflichtung gegenüber Gott bewahren muss.
Die angemessene Grenze zwischen Kirche und Staat:
  1. Autonomie in geistlichen Angelegenheiten: Die Kirche sollte in geistlichen, moralischen und religiösen Angelegenheiten unabhängig vom Staat agieren können. Der Staat sollte nicht in die Lehren, die Glaubenspraktiken oder die Mission der Kirche eingreifen.
  2. Kooperation in sozialen und ethischen Fragen: Es gibt Bereiche, in denen Kirche und Staat zusammenarbeiten können, um das Gemeinwohl zu fördern, z.B. in sozialen Diensten, Bildung oder ethischen Fragen. Diese Zusammenarbeit sollte jedoch immer die Unabhängigkeit der Kirche in ihren geistlichen Überzeugungen wahren.
  3. Grenzen staatlicher Macht: Der Staat sollte nicht versuchen, die Gewissensfreiheit oder die religiösen Überzeugungen der Bürger zu kontrollieren oder zu unterdrücken. Der Schutz der Religionsfreiheit ist entscheidend für eine gesunde Beziehung zwischen Kirche und Staat.
Fazit: Jesu Lehre in Markus 12,13–17 bietet eine ausgewogene Perspektive, die die notwendige Trennung und zugleich das Zusammenspiel von Kirche und Staat betont. Christen sind aufgerufen, ihre weltlichen Pflichten gewissenhaft zu erfüllen, ohne dabei ihre primäre Loyalität zu Gott und den Geboten der Heiligen Schrift zu kompromittieren. Die Kirche muss ihre Unabhängigkeit in geistlichen Fragen bewahren, während der Staat seine Rolle in der Aufrechterhaltung der Ordnung und des Rechts ausübt.
4.Schau dir Texte an, die über die Auferstehung sprechen. Warum ist diese Lehre so zentral für unseren Glauben, insbesondere im Hinblick auf den Zustand der Toten? 
Die Lehre von der Auferstehung ist eine der zentralsten und grundlegendsten Glaubensüberzeugungen im Christentum. Sie wird in vielen biblischen Texten thematisiert, insbesondere im Neuen Testament. Zum Beispiel betont 1. Korinther 15,12-22 die Bedeutung der Auferstehung für den christlichen Glauben.
Warum ist diese Lehre so zentral?
  1. Bestätigung des Sieges über den Tod: Die Auferstehung Jesu von den Toten ist der entscheidende Beweis dafür, dass der Tod besiegt wurde. Der Tod ist nicht das Ende, sondern durch Christus wurde der Tod überwunden, und das ewige Leben ist möglich. Ohne die Auferstehung wäre der Tod weiterhin ein unbesiegter Feind und der Glaube an Christus wäre vergeblich (1. Korinther 15,14).
  2. Hoffnung auf das ewige Leben: Die Auferstehung gibt den Gläubigen die Hoffnung auf ihr eigenes Leben nach dem Tod. Durch Jesu Auferstehung haben wir die Gewissheit, dass auch wir auferstehen werden, wenn er wiederkommt (1. Thessalonicher 4,14). Diese Hoffnung auf ein neues, unvergängliches Leben ist eine zentrale Quelle der Kraft und des Trostes im christlichen Glauben.
  3. Verbindung zur Vergebung der Sünden: Die Auferstehung ist eng mit der Vergebung der Sünden verbunden. Durch Jesu Tod und Auferstehung wurde die Macht der Sünde gebrochen, und die Gläubigen können ein neues Leben in Christus führen. Ohne die Auferstehung wäre die Vergebung unvollständig, da der Tod dann die endgültige Konsequenz der Sünde bleiben würde (Römer 4,25).
  4. Zeichen der neuen Schöpfung: Die Auferstehung ist der Beginn der neuen Schöpfung, die Gott durch Christus ins Leben ruft. Sie weist auf die zukünftige Wiederherstellung aller Dinge hin, wenn Gottes Reich vollständig etabliert wird. Dies gibt den Gläubigen eine Vision der Zukunft, in der alle Dinge neu gemacht werden (Offenbarung 21,1-4).
Im Hinblick auf den Zustand der Toten:
Die Lehre der Auferstehung bietet eine klare Antwort auf das Schicksal der Toten. Im christlichen Glauben wird der Tod nicht als endgültiges Ende betrachtet, sondern als ein Zustand des Wartens auf die Auferstehung. Diejenigen, die in Christus gestorben sind, werden auferstehen und ein neues, ewiges Leben in der Gegenwart Gottes genießen. Ohne die Hoffnung der Auferstehung wäre der Tod ein endgültiger Verlust, aber mit dieser Hoffnung wird der Tod zu einem Übergang in das ewige Leben.
Zusammengefasst ist die Auferstehung zentral für den christlichen Glauben, weil sie die Verheißung des ewigen Lebens, den Sieg über die Sünde und den Tod, sowie die Hoffnung auf die Erneuerung der Schöpfung und die Vollendung des Reiches Gottes umfasst.