0 5 Minuten 9 Stunden

📅 17.07.2025
🌟 Die Erziehung der Zunge
🧭 Sprich so, dass Leben wächst – nicht vergeht

──────────────── 🔦 ────────────────

📖 Bibeltext

„Kein faules Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern nur ein gutes, das da erbaut, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.“ – Epheser 4,29

──────────────── 🔦 ────────────────

👣 Einleitung

Kennst du das Gefühl, wenn ein Satz mehr zerstört als eine Ohrfeige? Ein falsches Wort – unbedacht oder im Zorn gesprochen – kann tiefer schneiden als jedes Schwert. Gleichzeitig kann ein liebevolles Wort heilen, aufbauen und Hoffnung schenken. In Epheser 4,29 ruft uns Paulus dazu auf, über unsere Worte nachzudenken – nicht oberflächlich, sondern tiefgreifend: „Kein faules Wort“, sagt er – nichts, was herunterzieht, verletzt oder leer ist. Stattdessen sollen wir sprechen, „was gut ist zur Erbauung“.

Unser Thema heute: Die Erziehung der Zunge. Worte sind nicht einfach Geräusche. Sie haben Macht. Sie können Leben bringen – oder zerstören.

──────────────── 🔦 ────────────────

🎯 Andacht

Unsere Sprache – unsere Zunge – ist wie ein Werkzeug. Und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie wir sie gebrauchen.

Ellen White schreibt:

„Worte können einen Einfluss ausüben, der von Ewigkeit zu Ewigkeit reicht. Sie können Segen oder Fluch bringen, Leben oder Tod.“
(Christ’s Object Lessons, S. 337)

Was bedeutet das in der Praxis? Paulus fordert uns auf, nur solche Worte zu sprechen, die aufbauen, ermutigen und Gnade bringen. Es geht nicht nur um Höflichkeit. Es geht um eine Herzenshaltung, die bewusst darauf achtet, wie wir mit Menschen umgehen – besonders mit unserer Sprache.

Denn unsere Zunge zeigt, was in unserem Herzen ist:

„Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ – Lukas 6,45

Wenn unser Herz voll ist von Bitterkeit, Wut oder Stolz – dann werden auch unsere Worte davon geprägt sein. Aber wenn unser Herz gefüllt ist mit der Liebe Gottes, mit seinem Erbarmen und seiner Wahrheit – dann werden auch unsere Worte heilend, stärkend und lebensspendend sein.

Ellen White schreibt weiter:

„Wir sollen so sprechen, dass unsere Worte dem widerspiegeln, was Christus in uns gewirkt hat. Die Welt soll durch unsere Zunge die Liebe des Himmels kosten.“
(The Adventist Home, S. 435)

Die Erziehung unserer Zunge beginnt also im Herzen – im Gebet, in der Selbstreflexion, in der Absicht, Gottes Gnade sichtbar zu machen.

──────────────── 🔦 ────────────────

📝 Geschichte: „Die Federn im Wind“

In einem kleinen rumänischen Dorf lebte ein Junge namens Alex, der gern redete – laut, schnell, manchmal unüberlegt. Eines Tages verbreitete er ein Gerücht über seinen Klassenkameraden Raul. Es war nicht ganz falsch, aber auch nicht wahr. Raul wurde ausgelacht, ausgegrenzt und blieb tagelang der Schule fern.

Als Alex sah, was sein Gerede angerichtet hatte, bekam er ein schlechtes Gewissen. Er ging zum alten Pfarrer des Dorfes und bat um Rat. Der Pfarrer hörte ihn schweigend an, holte dann ein altes Kopfkissen, schnitt es auf und sagte:
„Geh auf den Hügel und streu diese Federn in den Wind. Dann komm zurück.“

Alex tat es. Als er zurückkam, sagte der Pfarrer:
„Gut. Und jetzt – hol sie alle wieder ein.“

„Das ist unmöglich!“, rief Alex.
Der Pfarrer nickte: „So ist es mit deinen Worten. Du kannst sie nicht mehr zurückholen, wenn sie einmal ausgesprochen sind.“

Alex verstand. Von diesem Tag an lernte er, vor dem Reden nachzudenken. Er versuchte, Worte zu wählen, die heilen – nicht verletzen.

──────────────── 🔦 ────────────────

🧠 Gedanken – Was bedeutet Epheser 4,29 für dich?

  • Welche „Federn“ hast du vielleicht schon in den Wind geworfen?

  • Welche Worte haben dich selbst tief verletzt – oder aufgebaut?

  • Wenn Menschen heute über deine Sprache sprechen würden – würden sie sagen: „Von seinen Worten geht Gnade aus“?

Epheser 4,29 ist nicht einfach ein Sprachkurs. Es ist eine Einladung, Heilungssprache zu sprechen – die Sprache des Reiches Gottes.

──────────────── 🔦 ────────────────

💡 Impulse für heute

  1. 🗣️ Sprich heute mindestens einen aufbauenden Satz zu jemandem, der es nicht erwartet.

  2. Halte inne, bevor du sprichst. Frage dich: Wird das, was ich sage, aufbauen oder zerstören?

  3. 📖 Lerne Epheser 4,29 auswendig. Lass ihn dein innerer Filter werden.

  4. 📓 Führe ein „Sprach-Tagebuch“ für eine Woche: Schreibe dir auf, wann du bewusst positiv gesprochen hast – oder es hättest tun sollen.

──────────────── 🔦 ────────────────

🙏 Gebet

Vater im Himmel,
du hast uns die Fähigkeit zu sprechen gegeben – hilf uns, sie zu deiner Ehre zu gebrauchen.
Vergib uns, wo wir mit Worten verletzt, statt geheilt haben.
Schenke uns ein reines Herz, damit auch unsere Zunge Gnade weitergibt.
Erziehe unsere Sprache durch deinen Heiligen Geist – und lehre uns, so zu sprechen, wie Jesus gesprochen hat.
Amen.

──────────────── 🔦 ────────────────

🧃 Heute zum Mitnehmen 

„Meine Worte sind Fenster zur Gnade – oder Mauern aus Stolz. Ich entscheide.“