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🗓  20.07.2025
🌟 Loyal zueinander
🧭 Wenn Kritik zerstört und Treue verbindet

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📖 Bibeltext

„Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit.“
— Epheser 4,31

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👣 Einleitung

Hast du schon mal erlebt, dass jemand schlecht über dich gesprochen hat? Vielleicht ein Freund, den du vertraut hast? Oder warst du selbst schon in der Rolle, über andere zu urteilen? Worte können aufbauen – aber auch tief verletzen.

Epheser 4,31 fordert uns auf, alles Negative aus unserem Leben zu entfernen: Bitterkeit, Wut, Gemeinheiten, verletzende Sprache. Diese Dinge zerstören Beziehungen – auch in der Gemeinde, in der Familie, in der Schule.

Gott ruft uns zu einem anderen Lebensstil: Treue, Ehrlichkeit, Barmherzigkeit – besonders gegenüber unseren Glaubensgeschwistern.

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🎯 Andacht

Ellen White schreibt:

„Es gibt Menschen, die sich für besser halten, als sie es eigentlich sind. Sie reden schlecht über ihre Brüder, weil sie meinen, sie hätten es anders gemacht – besser natürlich. Doch in Wahrheit hätten sie es nicht besser gemacht, wenn sie in derselben Lage gewesen wären.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 58

Wie oft glauben wir, es besser zu wissen? Wir schauen zurück und sagen: „Also ich hätte das ganz anders gemacht.“ Doch oft urteilen wir aus einer bequemen Distanz – ohne den Druck, ohne die Verantwortung, ohne das ganze Bild.

„Halte dich fern vom Richterstuhl! Alle Gerichtsbarkeit ist dem Sohn Gottes anvertraut.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 95

Richter zu sein ist nicht unser Platz – das ist der Platz Christi. Und trotzdem reden wir oft über andere, als hätten wir das Recht dazu.

„Satan bemüht sich ernsthaft, Menschen gerade in diesem Punkt zu Fall zu bringen.“
📚 ebd.

Er verführt uns dazu, negativ zu denken, zu sprechen, zu verurteilen. Ellen White schreibt sehr deutlich:

„Diejenigen, deren Zungen sich frei fühlen, kritische Worte zu sprechen, die geschickt Meinungen und Bemerkungen äußern, welche durch gesäte Samen der Entfremdung entstehen – das sind Satans Missionare.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 58

„Sie scheinen immer etwas zu sehen, was zu kritisieren oder zu verurteilen ist. Ihre Zungen sind jederzeit bereit, jedes schlechte Ding zu übertreiben. Welch großes Problem ein kleines Feuer auslösen kann!“
📚 ebd.

Diese Worte sind herausfordernd. Doch sie laden uns auch ein, neu zu denken: Was wäre, wenn wir statt zu kritisieren, für unsere Geschwister einstehen würden?

„Lass niemals deine Zunge und deine Stimme dazu gebraucht werden, die Fehler deiner Brüder zu enthüllen oder zu vergrößern.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 58

Denn Jesus liebt diese Menschen. Er hat für sie sein Blut gegeben. Wenn du sie verletzt, verletzt du ihn.

„Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Matthäus 25,40

Ellen White fordert uns auf:

„Lerne, loyal zueinander zu sein und sei standhaft wie Stahl in der Verteidigung deiner Brüder.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 58

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📝 Geschichte – „Der Neue in der Klasse“

Die Klasse 10b war laut, lebendig und eingespielt. Die Schüler kannten sich seit Jahren – fast wie eine Familie. Eines Tages kam ein Neuer: David. Er war ruhig, sprach mit starkem Akzent und zog sich in den Pausen meistens zurück.

Er trug einfache Kleidung, sein Rucksack war alt und geflickt. Als die Lehrerin ihn vorstellte, murmelte jemand in der letzten Reihe:
„Oh, wieder so einer…“
Ein paar kicherten. David lächelte verlegen und setzte sich auf seinen Platz.

In den nächsten Tagen fiel er auf – nicht weil er störte, sondern weil er einfach „anders“ war. Er meldete sich selten, wirkte oft abwesend. Manche fingen an zu tuscheln.

„Er ist doch bestimmt komisch.“
„Der stinkt ein bisschen, oder?“
„Hat der überhaupt Freunde?“

Lena, ein Mädchen aus der ersten Reihe, hörte all das. Sie mochte es eigentlich nicht, sich einzumischen. Aber irgendetwas ließ sie nicht los. Sie beobachtete, wie David in der Pause allein saß, wie er beim Sport die abgetragenen Schuhe trug, wie er im Unterricht versuchte, mitzuhalten – aber manchmal mit Tränen kämpfte, wenn er Fehler machte.

Eines Tages, in der großen Pause, geschah es: Zwei Jungs aus der Klasse kippten David absichtlich seine Milch über das Heft.
„Ups, sorry…“, grinste einer höhnisch.
Der andere sagte: „Na ja, bei DEM Heft sieht man eh keinen Unterschied mehr.“

David stand still da. Er sagte nichts, hob sein nasses Heft auf und ging in den Gang hinaus. Die meisten lachten. Einige schauten betreten zu Boden.

Doch Lena – sie stand plötzlich auf. Sie nahm ihr eigenes Heft, folgte David nach draußen, setzte sich neben ihn auf den Flur und sagte ruhig:
„Hier. Nimm meins. Ich schreib für dich nochmal ab. Und – das war gemein von ihnen. Du hast das nicht verdient.“

David schaute sie verwundert an. Dann brach er in Tränen aus.

Später erfuhr Lena, dass David mit seiner Mutter aus einem Kriegsgebiet geflüchtet war. Sein Vater war verschwunden. Sie lebten in einem kleinen Flüchtlingsheim am Stadtrand. Alles, was sie hatten, war ein Koffer. Kein Fahrrad, keine Markenklamotten, kein WLAN.

Aber David hatte Würde. Und Lena hatte Loyalität.

Am nächsten Tag setzte sie sich in der Klasse demonstrativ neben ihn. Sie redete mit ihm. Lachte mit ihm. Und langsam – sehr langsam – begannen auch andere, sich zu öffnen.

Ein paar Wochen später sagte einer der Jungs, die David geärgert hatten:
„Ey, David, du bist eigentlich ganz cool. Sorry nochmal wegen neulich.“
David lächelte. Es war kein triumphierendes Lächeln – es war echte Vergebung.

Und Lena? Sie wurde für David zu einem Symbol: Nicht der Stärkste ist der, der am lautesten redet. Sondern der, der den Schwächeren nicht verlässt, sondern sich mutig an seine Seite stellt – auch wenn alle anderen lachen.

„Lerne, loyal zueinander zu sein und sei standhaft wie Stahl in der Verteidigung deiner Brüder.“
📚 Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 58

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👉 Was lernen wir aus dieser Geschichte?

Echte Loyalität ist nicht bequem. Sie verlangt Mut, Mitgefühl – und manchmal sogar das Risiko, selbst ausgelacht zu werden. Aber sie verändert Leben.

Vielleicht bist du heute wie Lena – dann trau dich, aufzustehen.
Vielleicht bist du gerade wie David – dann halte durch: Gott stellt Menschen an deine Seite.

Und vielleicht bist du wie die anderen – dann ist heute die Zeit zur Umkehr.

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🧠 Gedanken – Was bedeutet das für dich?

  • Wo habe ich in letzter Zeit jemanden verurteilt, vielleicht sogar ohne ihn gut zu kennen?

  • Bin ich ein Mensch, der aufbaut – oder einer, der zerstört?

  • Wie kann ich heute loyal sein – auch wenn es etwas kostet?

  • Würde Jesus sagen: „Was du für deinen Bruder getan hast, hast du für mich getan“?

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💡 Impulse für heute

🔸 Denke heute über deine Worte nach, bevor du sie sprichst.
🔸 Sag jemandem etwas Gutes über ihn – gerade jemandem, der oft kritisiert wird.
🔸 Wenn du ein negatives Gespräch beginnst, stopp dich selbst – und frag dich: Hilft das gerade jemandem?

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🙏 Gebet

Lieber Vater im Himmel,
vergib mir, wenn ich andere verurteilt oder schlecht über sie gesprochen habe. Hilf mir, die Menschen mit deinen Augen zu sehen. Lehre mich, loyal zu sein – standhaft wie Stahl, barmherzig wie Jesus. Gib mir ein reines Herz, eine liebevolle Stimme und den Mut, für meine Geschwister einzustehen, auch wenn es schwer ist. Amen.

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🧃 Heute zum Mitnehmen

„Loyalität beginnt dort, wo Kritik schweigt und Liebe spricht.“