6.2 Gott ist vollkommen gut und gerecht
Gott ist vollkommen – in Gerechtigkeit, Treue und Liebe
Lies 5. Mose 32,4 und Psalm 92,16. Was lehren diese Verse über die Treue und Gerechtigkeit Gottes?
Die Bibel offenbart uns einen Gott, der nicht nur Liebe und Gerechtigkeit fordert, sondern sie selbst in vollkommener Weise lebt. Seine Treue und Gerechtigkeit sind unerschütterlich und grenzenlos. 5. Mose 32,4 beschreibt Gott als den „Fels“, dessen „Tun vollkommen“ ist und dessen Wege „allesamt recht“ sind. Psalm 92,16 bekräftigt, dass er gerecht ist und kein Unrecht an ihm zu finden ist.
Diese Wahrheiten stehen im direkten Kontrast zur menschlichen Natur. Während Menschen oft durch Egoismus, Unwissenheit oder Sünde fehlgeleitet werden, handelt Gott stets nach vollkommener Weisheit und Liebe. Zefanja 3,5 zeigt, dass Gottes Gerechtigkeit beständig ist – jeden Morgen bringt er sein Recht ans Licht, doch der Ungerechte bleibt in seinem Verhalten verstockt.
Gottes vollkommene Gerechtigkeit bedeutet, dass er nicht parteiisch oder willkürlich handelt. Er kennt den besten Weg für alle Menschen und arbeitet stets daran, das Beste für sie zu erreichen. Auch wenn wir manchmal Gottes Handeln nicht sofort verstehen, können wir sicher sein, dass er in Liebe und Gerechtigkeit wirkt.
Diese Erkenntnis sollte uns in unserem Glauben stärken und dazu ermutigen, ihm mit vollem Vertrauen zu folgen. Wenn wir Gottes vollkommene Gerechtigkeit erkennen, dürfen wir in der Gewissheit leben, dass er alles in seiner Weisheit lenkt – für unser Wohl und zur Verherrlichung seines Namens.
Lies Psalm 9,8–9 und Psalm 145,8–18. Was lehren diese Verse über Gott?
Die Bibel lehrt uns, dass Gott ein gerechter Richter ist, der die Welt mit Gerechtigkeit regiert (Psalm 9,8–9). Er richtet unparteiisch und vollkommen, weil sein Wesen selbst die Quelle aller Gerechtigkeit ist. Anders als menschliche Richter, die fehlbar sind, ist Gott absolut gerecht, ohne jegliche Ungerechtigkeit oder Bosheit (Psalm 5,5).
Psalm 145,8–18 offenbart eine weitere wunderbare Dimension von Gottes Wesen: Seine Gerechtigkeit ist stets mit Barmherzigkeit und Güte verbunden. Er ist „gnädig und barmherzig, geduldig und von großer Güte“ (V. 8). Seine Liebe und seine Gerechtigkeit widersprechen sich nicht – vielmehr ergänzen sie sich perfekt. Während menschliche Macht oft für egoistische Zwecke missbraucht wird, setzt Gott seine Allmacht immer in Übereinstimmung mit seiner Liebe und Wahrheit ein.
Diese göttliche Balance zeigt sich auch in 2. Mose 33,18–19, wo Mose nach Gottes Herrlichkeit fragt. Gottes Antwort ist erstaunlich: Er offenbart seine Herrlichkeit, indem er seine Güte zeigt. Dies verdeutlicht, dass wahre Herrlichkeit nicht in Macht allein liegt, sondern in der vollkommenen Verbindung von Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.
Diese Eigenschaften Gottes geben uns Hoffnung und Vertrauen. Sie erinnern uns daran, dass Gott nicht nur gerecht richtet, sondern auch gütig, liebevoll und voller Gnade handelt. Sein Urteil ist nicht von Willkür oder Härte geprägt, sondern von tiefster Weisheit und Güte. In einer Welt voller Ungerechtigkeit dürfen wir darauf vertrauen, dass Gottes Gerechtigkeit eines Tages endgültig offenbar wird und dass er jetzt schon in Liebe und Barmherzigkeit über seine Schöpfung wacht.
Warum lässt ein so guter Gott so viel Böses in dieser Welt zu? Besprecht dies am Sabbat.
Diese Frage gehört zu den tiefsten und schwierigsten im christlichen Glauben. Wenn Gott vollkommen gut und gerecht ist, warum gibt es dann Leid, Ungerechtigkeit und Böses in dieser Welt? Die Bibel gibt uns verschiedene Einsichten, um diese Herausforderung besser zu verstehen.
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Gott hat den Menschen mit freiem Willen geschaffen
Gott ist Liebe (1. Johannes 4,8), und wahre Liebe kann nicht erzwungen werden. Deshalb hat Gott den Menschen mit einem freien Willen erschaffen – mit der Fähigkeit, sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden. Leider hat der Mensch oft den falschen Weg gewählt, und die Konsequenzen dieser Entscheidungen sind in unserer Welt sichtbar (5. Mose 30,19).
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Das Böse ist eine Folge der Sünde
Die Bibel lehrt uns, dass das Böse seinen Ursprung in der Rebellion Satans gegen Gott hat (Jesaja 14,12–14; Hesekiel 28,15–17). Seit dem Sündenfall im Garten Eden ist die Welt von Sünde und ihren Folgen betroffen (Römer 5,12). Krankheit, Leid, Ungerechtigkeit und Tod sind nicht von Gott geschaffen, sondern die Konsequenz der Trennung von ihm.
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Gott ist geduldig und gibt Raum zur Umkehr
Ein Grund, warum Gott das Böse noch bestehen lässt, ist seine Geduld und sein Wunsch, dass Menschen zur Umkehr kommen (2. Petrus 3,9). Er will niemanden verlieren, sondern jedem die Möglichkeit geben, seine Liebe anzunehmen.
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Gott kann aus Bösem Gutes hervorbringen
Obwohl das Böse in der Welt existiert, kann Gott es letztlich zum Guten wenden. Die Geschichte von Josef zeigt dies deutlich (1. Mose 50,20): „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“ Selbst wenn wir das Leid nicht verstehen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott in seiner Weisheit alles zum Besten führt (Römer 8,28).
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Gottes Gerechtigkeit wird sich am Ende offenbaren
Die Bibel verheißt, dass Gott nicht für immer zulassen wird, dass das Böse herrscht. Ein Tag wird kommen, an dem er alles Unrecht richten und seine Gerechtigkeit endgültig offenbaren wird (Offenbarung 21,4). Bis dahin sind wir berufen, in einer gefallenen Welt als Licht zu leuchten, Gottes Liebe weiterzugeben und auf seine Gerechtigkeit zu vertrauen.
Die Tatsache, dass Gott vollkommen gut und gerecht ist, sollte nicht nur eine theologische Wahrheit bleiben, sondern unser tägliches Leben und unseren Glauben direkt beeinflussen. Wenn wir erkennen, dass Gottes Gerechtigkeit und Güte absolut und unveränderlich sind, hat das mehrere praktische Auswirkungen auf unseren Alltag.
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Vertrauen in Gottes Führung
Oft begegnen wir Situationen, in denen wir Ungerechtigkeit erleben oder nicht verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen. Doch die Bibel versichert uns, dass Gott „der Fels“ ist, dessen „Tun vollkommen“ ist (5. Mose 32,4). Das bedeutet, dass wir uns ihm in allen Lebenslagen anvertrauen können – selbst wenn wir nicht sofort verstehen, was er tut. Dieses Vertrauen hilft uns, Sorgen und Ängste loszulassen und unseren Glauben zu stärken.
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Gerechtigkeit in unserem Handeln widerspiegeln
Gottes Charakter ist unser Vorbild. Psalm 145,8–18 zeigt, dass Gott gnädig, barmherzig und voller Güte ist. Wenn wir uns als seine Kinder bekennen, sollten wir diese Eigenschaften in unserem täglichen Leben widerspiegeln. Das bedeutet:
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Fairness in unseren Entscheidungen – Sei es am Arbeitsplatz, in der Familie oder im Umgang mit Freunden, wir sollen ehrlich, gerecht und ohne Vorurteile handeln.
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Geduld und Barmherzigkeit üben – So wie Gott geduldig und voller Güte ist, sollen wir auch anderen gegenüber Geduld zeigen, selbst wenn sie uns Unrecht tun.
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Für Gerechtigkeit eintreten – Gott erwartet von uns, dass wir nicht tatenlos zusehen, wenn Unrecht geschieht. Ob es sich um soziale Ungerechtigkeit, Armut oder Diskriminierung handelt – wir sind aufgerufen, im Rahmen unserer Möglichkeiten für Gerechtigkeit einzutreten.
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Hoffnung in schwierigen Zeiten
In einer Welt voller Ungerechtigkeit fragen sich viele: Warum greift Gott nicht sofort ein? Doch die Bibel erklärt, dass Gott langmütig ist und jedem die Möglichkeit zur Umkehr gibt (2. Petrus 3,9). Das bedeutet, dass wir nicht verzweifeln müssen, wenn wir Ungerechtigkeit erleben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gottes Gerechtigkeit eines Tages vollkommen sichtbar wird (Offenbarung 21,4). Diese Hoffnung hilft uns, in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben.
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Frieden durch Gottes unveränderliche Treue
Gottes Wesen bleibt ewig treu und gerecht. Das bedeutet, dass seine Versprechen verlässlich sind und wir uns nicht auf menschliche Gerechtigkeit verlassen müssen, die oft fehlerhaft ist. Psalm 9,8–9 sagt, dass Gott in Gerechtigkeit richten wird. Wenn wir also sehen, dass auf dieser Erde Ungerechtigkeit herrscht, können wir darauf vertrauen, dass Gott am Ende alles ins rechte Licht rücken wird.
Fazit: Gott als Vorbild für unser Leben
Gottes vollkommene Gerechtigkeit und Güte sind nicht nur theoretische Konzepte – sie haben einen direkten Einfluss auf unser tägliches Leben und unseren Glauben. Wir sind aufgerufen, unser Vertrauen auf ihn zu setzen, in Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu leben, Hoffnung in schwierigen Zeiten zu bewahren und seinen Charakter in unserem Handeln widerzuspiegeln.
„Der Herr ist gnädig und barmherzig, geduldig und von großer Güte.“ (Psalm 145,8)
Lassen wir uns von dieser Wahrheit leiten, während wir in unserem Alltag ein Leben führen, das Gott ehrt.
Gottes Gerechtigkeit ist vollkommen, seine Liebe unerschütterlich – in ihm finden wir wahre Hoffnung und Frieden.